Michelangelo – Das Leben eines Titanen ist ein von Curt Oertel geschaffener, deutsch-schweizerischer Dokumentarfilm aus den Jahren 1937 bis 1940 über das Leben und Werk des Malers, Bildhauers, Architekten und Dichters Michelangelo Buonarroti.

Inhalt

Das Leben und Werk Michelangelos, eines der bedeutendsten Künstler der Hochrenaissance, wird von dem deutschen Schauspieler Mathias Wieman als Erzähler vor dem historischen Hintergrund der Zeit Michelangelos präsentiert. Dabei wird mit den Frühwerken begonnen und der späte Ruhm des Künstlers dargestellt, wobei der Film detaillierte Betrachtungen auf einige der bekanntesten Werke des Künstlers enthält. Sein Lebenswerk wird überdies durch Aufnahmen italienischer Landschaften und alter Stiche illustriert. Ausgangspunkt des Films ist ein Sonett von Vittoria Colonna, die ihrem Zeitgenossen und Freund Michelangelo ein lyrisches Denkmal setzte, das Curt Oertel ins Filmische übertrug.

Produktionsnotizen und Wissenswertes

1937 begann Curt Oertel in eigener Produktion und in Zusammenarbeit mit der Zürcher Produktionsfirma Pandora-Film mit den Dreharbeiten zu einem kurzen Michelangelo-Film. Das erste 20-minütige Resultat wurde am 16. Oktober 1938 im Zürcher Scala-Kino erstmals einem Publikum, bestehend aus Kunsthistorikern, vorgestellt. Später wurde diese Version auf der Biennale in Venedig ausgezeichnet. Angesichts der herausragenden Reaktionen entschlossen sich Oertel und die Pandora-Film, in Zusammenarbeit mit der Berliner Tobis-Film einen abendfüllenden Dokumentarfilm über das italienische Renaissance-Genie anzufertigen. Dieser Film feierte unter dem Titel Michelangelo – Das Leben eines Titanen seine Welturaufführung am 15. März 1940 in Berlin. Die Wiener Erstaufführung war am 4. Juni 1940, die Zürcher am 8. November 1940. Die deutsche Fernseherstausstrahlung erfolgte am 12. April 1954, in Österreich wurde die Dokumentation am 4. Mai 1956 erneut in die Kinos gebracht.

Der bekannte Schauspieler Mathias Wieman spricht aus dem Off den Begleittext.

1950 wurde Michelangelo – Das Leben eines Titanen mit dem Preis des New York City College für schöpferische Leistungen auf dem Gebiet der Dokumentarfilm-Herstellung ausgezeichnet.

Von diesem Film wurde durch Robert J. Flaherty nach dem Krieg eine um 23 Minuten gekürzte, 70-minütige US-Fassung unter dem Titel The Titan: Story of Michelangelo hergestellt. Diese Version, die schon 1950 den National Board of Review Award als bester fremdsprachiger Film erhielt, wurde bei der Oscarverleihung 1951 mit dem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Kritiken

Paimann’s Filmlisten resümierte: „Es wird, ohne schauspielerische Verkörperung, durch Werke ein Querschnitt des Lebens und Wirkens des Meisters geboten; ergänzt durch Karten und zeitgenössische Bilder, mit hellsichtiger Kamera, in unterschiedlicher Beleuchtung, … sinfonischer Musik.“

Einzelnachweise

Weblinks

  • Michelangelo – Das Leben eines Titanen bei IMDb
  • Michelangelo – Das Leben eines Titanen bei filmportal.de

Statue von Michelangelo in der Säulenhalle, die Uffizien in Florenz

Leseprobe Michelangelo [GEO]

Michelangelo. Leben und Werk Golden Book Zöllner, Frank, Thoenes

Bild Turtle Titan Michelangelo 2003.png Teenage Mutant Ninja

Michelangelo Das Leben eines Titanen (1937/1938) Studio Hamburg