Rüdern (fränkisch: Ridean) ist ein Gemeindeteil des Marktes Dietenhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Rüdern liegt in der Gemarkung Kleinhaslach.
Geografie
Beim Weiler entspringt der Hutweihergraben, ein rechter Zufluss der Bibert. Im Ort gibt es einen Blasensandstein-Aufschluss, der als Geotop ausgezeichnet ist. 0,8 km westlich liegt das Waldgebiet Rotbusch, im Nordwesten das Bayreuther Holz und 0,5 km südlich das Waldgebiet Adelweidach. 0,5 km nordöstlich liegt die Flur Koller. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Götteldorf (2,8 km nordwestlich), nach Haunoldshofen (2,2 km östlich), nach Dietenhofen (2 km östlich), nach Adelmannsdorf zur Kreisstraße AN 17 (1,6 km südwestlich) und nach Leonrod zur AN 24 (1,1 km nordöstlich).
Geschichte
Der Ort wurde 1269 als „Rutherin“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von riutan (ahd. für reuten, roden) ab. Die Weiterentwicklung zu der heutigen Form ist ähnlich wie bei dem Ort Rittern untypisch; zu erwarten wäre nach den Gesetzen der Lautverschiebung eigentlich die Form Reutern.
Es gab in Rüdern von 1500 bis 1723 eine Kapelle.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rüdern 4 Anwesen (1 Hof mit Schafweiderecht, 2 halbe Schaf- und Maierhöfe, 1 Gut). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über die Anwesen hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Dietenhofen inne. Außerdem gab es noch ein Wohnhaus, das von Abgaben befreit war. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rüdern dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Kleinhaslach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Kleinhaslach zugeordnet. Diese wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Dietenhofen eingegliedert.
Baudenkmal
- Grenzstein: 100 m außerhalb des Ortes Richtung Dietenhofen
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Andreas (Dietenhofen) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt, seit den 1980er Jahren ist die Pfarrei St. Bonifatius (Dietenhofen) zuständig.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Riedern. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 522 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 161.
- Georg Paul Hönn: Rüdern. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 366 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Josef Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen. Heilsbronn 1985, OCLC 159879623, S. 155–156.
Weblinks
- Ortsteile > Rüdern. In: dietenhofen.de. Abgerufen am 31. März 2024.
- Rüdern in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Rüdern in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Rüdern im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 27. Februar 2025.
Fußnoten



